Ahnentafel-Bericht Dr. Ralf Jahn
14. Generation - Ahneneltern
10632 Hermann Müllers Schulte zu Aldenrade. Gestorben 1621. Schulte zu Aldenrade.
1537 war Hermann Schulte zu Aldenrade Pächter des Schultengutes; mit ihm findet der Hausname Müller (Müllders, Mölders, Mollener, Möller) Eingang in das Markregister und auch in andere Urkunden. Der Name leitete sich von der mit dem Hof verbundenen Mühle ab, zumal dieser ja nicht mehr Schultengute im rechtlichen Sinne dieses Wortes dar.
Daß zum Aldenrader Schultenhof eine Mühle gehörte, belegt eine Urkunde aus dem Jahre 1415. In ihr verschrieb Godert Hagen van den Dorloe, der sich auch nach seinem Hof von Warbruch nannte, seiner Frau das Leibzuchtrecht an "Hof und Moelen tot Aldenrade". 1429 wurde dann diese Besitzung, Hof und Mühle, an das Hamborner Prämonstratenserstift veräußert; sie hatte einen Umfang von 24 holl. Morgen.
Die an die Hamborner Grundherrschaft zu leistende Jahrespacht betrug 1445: 2 Malter Weizen, 9 Malter Roggen, 12 Malter Hafer, 2 Schweine, 2 Gänse, 6 Hühner und 1 Gulden sowie 2 Dienste mit Pferd und Wagen. Als Vorgewinn waren 1582 43 Taler, 1696 50 Taler zu leisten. In der Mitte des 18. Jh.s erzwangen die wirtschaftlichen Verhältnisse eine Minderung der Pacht.
Heirat um 1610 mit
10633 Alet Becker. Gestorben nach 1621.
10688 Peter ter Schüren.
Heirat 1620 mit
10689 Mechelt ter Schüren.
10690 Gerrit zu Marteler (Schulte-Mattler). Gestorben nach 1630.
Ein Goert toe Marteler aus dem Geschlecht der Schulte-Mattler bei Holten heiratete vor 1590 in den Bongerthof zu Schwelgern ein. Er und seine Frau Helene (Hilleken) übernehmen 1590 den wüst liegenden Bongerthof in der unmittelbaren Nachbarschaft des Schwelgern-Hofes. Der Vermerk im Marienkamper Lagerbuch, Goert Mattler habe "mit dem Willen seiner Frau" die Behandigung erhalten, läßt auf die Abstammung der Frau Helene vom alten Geschlecht ingen Bongart schließen.
Ursprünglich nicht zur Bauerschaft Fahrn, sondern zur Umgebung der Stadt Holten gehörte der Mattlerhof. Die von der Wehofer Straße abzweigende und in die (Oberhausen-) Holtener Burgstraße einmündende Mattlerstraße erinnert noch an diesen Hof, dessen Name wohl aus Matte (im Sinne von Wiese) und Laar (=Weideland) zusammengesetzt ist. Im 13. und 14. Jh. ist der Hof der Sitz des angesehenen Edelherrengeschlechtes de Mattelare, eines Zweiges der Familie Stecke. Zwischen den Jahren 1150 und 1200 war die Stecke-Holten-Nachkommen schon so zahlreich, daß sich einzelne Familienzweige herausbildeten. Die Matlar, die sich nach dem gleichnamigen Holtener Burgmannenhof nannten, werden aus den Stecke hervorgegangen sein. Die verwandtschaftliche Bindung mit Götterswick und Stecke wird u.a. in der Urkunde von 1256 sichtbar. Diese dokumentiert, daß sich bereits zu jener Zeit schon die Trennung vollzogen hatte.
Das angesehene Edelherrengeschlecht de Mattelare war folglich ein Zweig der Adelsfamilie
Stecke. Die Geschichte dieser Familie läßt sich im Mannesstamm bis
zum Jahre 866 verfolgen. Sie beginnt mit den Pfalzgrafen von Aachen und Niederlothringen
(Ezzonen), die mit dem Kaiserhaus der Ottonen verwandt waren. Stammvater ist Graf
Ehrenfried I., dessen Nachkommen die Grafen von Berg waren. Aus diesen ging Arnold
von Hövel, Graf von Deutz, hervor, von dem wiederum das Edelherrengeschlecht
Stecke abstammt. Die Mitglieder dieser Familie haben als Richter, Drosten und
Erbmarschälle die Politik der Grafschaft Kleve entscheidend beeinflußt.
Zwischen den Jahren 1150 und 1200 waren die Nachkommen der Stecke auf der Burg
Holten schon so zahlreich, daß sich einzelne Familienzweige herausbildeten.
Die Matlar nannten sich nach dem gleichnamigen Holtener Burgmannenhof.
In der obenerwänten Urkunde von 1256 urkundet der Ritter Burchard, genannt Mathalare, im pluralis
maiestatis als Edelherr und Burgmann von Holten, wobei seine Mitburgmänner
der Edelherr (nobilis) Burchard, genannt Stecke, und Henricus Stecke seine Zeugen
sind. Burchard von Matlar wird 1269 als "nobilis vir" bezeichnet.
Die in der Nähe der Burg Holten gelegene Hof Matlar gehörte zu den Sitzen der Holtener Burgmannen.
Er war vielleicht identisch mit der Vorburg oder lag direkt neben ihr. Aus diesem Indiz kann man schließen,
daß der nach seinem Wohnsitz benannte Everwin von Matlar ein Enkel oder Großneffe des Everwin von Holten
gewesen ist. Auch war Everwin von Matlar wahrscheinlich ein Cousin von Everwin von Götterswick
(1234-1280), Mechtild von Holten (1243-1301) und von Burchard Stecke (1289-1306).
Vermutlich war er ebenfalls Enkel oder Großneffe von Everwin von Götterswick
(1192, 1201) und Arnd Stecke (1211) sowie Neffe von Adolf von Isenberg-Holten
(1220-1254) und Sohn/Neffe von Burchard Stecke von Holten (1243-1268).
Everwin v. Matlar
urk. 1256, Ritter.
Kinder:
· Burkhard v. Matlar, urk. 1266-1281, Edelherr, Burgmann von Holten
· Wolter v. Matlar, urk. 1266, Burgmann von Holten
· Bruno v. Matlar, urk. 1285-1303, Burgmann von Holten
· Albert v. Matlar [s.u.]
Albert v. Matlar
urk. 1281-1285, Burgmann von Holten
Vater: Everwin v. Matlar
Ehe 1: ? v. Wickrath
Kinder:
· Lutter v. Matlar, urk. 1291-1322, Propst und Kanoniker an St. Gereon
in Köln
· Wolter v. Matlar, urk. 1298-1327, Kanoniker und Diakon am Dom zu Köln
· Friedrich v. Matlar, urk. 1305-1318, Kanoniker in Xanten
· Otto v. Matlar, urk. 1301-1309, Benediktinermönch zu Werden, Abt
von Mönchengladbach
· Wilhelm v. Matlar [s.u.]
· Hadewig v. Matlar, urk. 1325-1362, Kanonisse im Stift Gerresheim bei
Düsseldorf
Wilhelm v. Matlar
urk. 1306-1338, Knappe
Vater: Albert v. Matlar
Mutter: ? v. Wickrath
Ehe 1:
Kinder:
· Lutter v. Matlar, urk. 1338-1382, vor 28.02.1388, Kanoniker,
Dechant und Chorbischof an St. Gereon in Köln.
· Friedrich v. Matlar [s.u.]
· Heinrich v. Matlar, urk. 1338 (?), vor 1375, Schöffe von Dinslaken
(?), Lehnsmann des Herzogs von Berg
Friedrich v. Matlar
urk. 1338-1359, Ritter
Vater: Wilhelm v. Matlar
Ehe 1: Metza v. Tüschenbroich?
Kinder:
· Gerhard v. Matlar [s.u.]
· Paitza [Beatrix] v. Matlar. Ehe/Verbindung 1: N.N. v. Harff. Ehe/Verbindung
2: Everhard v.d. Leyten (urk. 1395 als dessen Witwe mit ihren Söhnen Friedrich
und Johann als Patronatsherren der Kirche in Wattenscheidt).
Gerhard v. Matlar
urk. 1369-1400, Ritter, Herr zu Tüschenbroich im Herzogtum Jülich.
1370 wird er vom Grafen von Kleve mit dem Zehnten zu Binsheim bei Orsoy belehnt.
Eine Urkunde vom 6.12.1394 beweist, daß Gerhard von Matlar auch Herr zu Tüschenbroich im Herzogtum Jülich war. Die Herrschaft Tüschenbroich muß Gerhard von seinem Vater Friedrich
oder von seiner Mutter Metza (die in diesem Fall eine Erbtochter Tüschenbroich
gewesen sein könnte) ererbt haben.
Vater: Friedrich v. Matlar
Mutter: Metza v. Tüschenbroich?
Ehe 1: ? v. Nievenheim
Kinder:
· Friedrich v. Matlar, urk. 1399-1440, vor 1448, Herr zu Tüschenbroich im Herzogtum Jülich.
1439 verkaufte er den Hof Matlar in Holten (nach dem seine Linie fast 200 Jahre
lang benannt war) mit einigen anderen Besitzteilen in Hiesfeld und Walsum an
Wessel v.d. Loe. Am 17.05.1440 verkauft er dem Grafen Friedrich v. Moers seinen
Hof zu Binsheim, den Matlarhof, mit allem Zubehör, bestehend aus 8 zusammenhängenden
Hufen "up Bairleheisse" gelegen, 3 Katstätten zu Binsheim. Nach
Strange wäre er mit einer Tochter Godarts v. Nievenheim verheiratet gewesen
und dadurch ein Schwager des Ritters Daem v. Harff. Denn nach dem Tode des jüngeren Friedrich von Matlar (†vor 1448), der offenbar kinderlos verstorben war, treten als seine Erben der Jülicher Landdrost Godert v. Harff und die Kinder seiner Schwester Metza von Matlar-Tuschenbroich auf.
· Metza v. Matlar [s.u.]
· Jutta v. Matlar, 1384-1390 Äbtissin an St. Clara in Neuß.
· Godart v. Matlar, Pastor von Unna.
Ehe/Verbindung 2: 1385 Maria v. Melen, Tochter des Oliver v. Melen und der Isabella
v. Fexhe, die in erster Ehe mit Egidius v. Hockelbach, in zweiter Ehe mit Reinhard
v. Wilde verheiratet gewesen war.
Metza v. Matlar
Vater: Gerhard v. Matlar
Mutter: ? v. Nievenheim
Ehe 1: Johann v. Melich
Metzas Sohn Henrich v. Melich erscheint 1450 als Herr von Tüschenbroich.
Die Tochter Metza v. Melich (1429-1438) heiratete Karsillis v. Merotgen (1420-1444),
während eine andere Tochter, deren Vornamen wir nicht kennen, die Frau
des Arnold v. Hoemen, Burggraf von Odenkirchen wurde.
Der
Mattlerhof, ein von der Burg Holten abhängiges Burglehen (heute "Revierpark
Mattlerbusch" inmitten des Städtedreiecks Duisburg, Dinslaken und Oberhausen),
wird erstmals 1319 urkundlich erwähnt. Das Wappen des Henric von Matlar mit
dem blau-silbernen Fehbalken auf goldenem Feld ist im Wappenbuch Gelre abgebildet
(um 1375). Dort ist er als Lehnsmann des Herzogs von Berg erwähnt. 1440 ist
letztmalig ein Friedrich von Matlar mit adliger Eigenschaft bezeugt. Sein Vater
war noch Ritter und Herr zu Tüschenbroich im Herzogtum Jülich. Dann
herrscht in der Überlieferung eine Lücke. Später waren die Besitzer
des Mattlerhofes nur noch Schulzen ("Schulte-Mattler"). Es ist zu vermuten, daß die
nicht übermäßig reiche Adelsfamilie ihre standesgemäße
Beteiligung an den zahlreichen Kriegen jener Zeit sich nicht mehr leisten konnte
und daher freiwillig ihren Rang etwas minderte.
Das Burglehen Mattler wurde landesherrliche Domäne und wechselte mehrfach den eigentlichen Besitzer.
Im 17. Jh. waren die v. Eyll zu Lauersfort im Kreise Moers dafür "zuständig",
später dann die Familie v. Acken (Rentmeister zu Dinslaken).
Der Besitzer gab das Gut an den es bewirtschaftenden Schulten zu Mattler als seinem Verwalter in Behandigung.
Noch lange hat sich die Erinnerung an die ehemalige Bindung des Mattlerhofes an die Burg Holten gehalten, wird doch noch 1726 in einer Traueintragung für einen Angehörigen der Familie Schulte-Mattler im Holtener Kirchenbuch vom "suburbium" (= Vorburg, Unterburg) zu Holten gesprochen. Die Flurkarte von 1734 läßt gut erkennen, daß die wehrhafte Anlage einst von Wassergräften umflossen war, deren Spuren noch heute im Gelände zu bemerken sind. Als ehemaliges Holtener Burglehen war der Mattlerhof in der Walsumer Mark als "Heimzucht" bevorrechtigt. Nach dem Umfange seiner Ländereien (1734: 29 holl. Morgen = 97 preuß. Morgen) stand er unter den Gütern des gesamten Kirchspiels Holten an erster Stelle. Ab 1928 war der Mattlerhof ein häufig besuchtes Ausflugslokal. Unter hohen schattigen Bäumen tranken die Besucher im Sommer ihren Kaffee. Heute ist das Haus ein Bestandteil des Revierparks Mattlerbusch und bietet ebenfalls wieder Gastronomie und Unterhaltung.
Elisabeth zu
Marteler (+1662) aus dem Geschlecht der Schulte-Mattler wurde 1627 mit ihrem Ehemann
Wilhelm Talsfeld vom Kloster Sterkrade mit dem Schwelgerngut (heute Standort der
modernsten Kokerei Europas) behandigt.
10692 Johann III. Maas. Geboren um 1600. Gestorben am 19 März 1671, er war 71. Schöffe zu Beeck.
Heirat mit
10693 Catharina. Gestorben 1675.
10694 Gisbert auf dem Hof (Schulte-Alsum). Gestorben 1671. Schulte zu Alsum.
Heirat 1624/25 mit
10695 Christine. Gestorben 1660.
10712 Gerrit van Varn. Gestorben nach 1582.
10792 Johann I. Ardey. Gestorben um 1630.
Heirat 1607 mit
10793 Hille auf der Wibbelt.
Eine der alten Hofesstätten in der Marxloher Mark, die bei der Anfertigung der Katasterkarten nicht mehr vorhanden waren, war "die Wibbelt". Das Haus lag in der Nähe der später noch erhaltenen Hülskat, dazu sind die Ländereien der "Wibbelt" denn auch nach dem Eingehen der Hofesstätte gekommen, wenigstens zu einem Teil. Ein anderer ist beim benachbarten Besitz Strengmann angewachsen.
Vielleicht kommt der Name des Anwesens von einem älteren Besitzer namens Wibolt (Wikbold). Vor 1400 ist es als "Zuschlag" aus der Marxloher Mark angelegt worden. Möglicherweise ist es von Anfang an im Besitz der Marxloher Schultenfamilie gewesen. Als die Wibbelt um 1420 etwa erstmals urkundlich erwähnt wurde, war sie jedenfalls in Schulte-Marxloher Besitz. In der 2. Hälfte des 16. Jh.s findet man die Wibbelt im Besitz des Beecker Schulten Heinrich Hannis. Von ihm ist die Halbscheid der Wibbelt an den Schwiegersohn Evert Scherer übergegangen. Evert Scherer verkaufte seinen Anteil an der Wibbelt 1609 an die Aufsitzerfamilie auf der Wibbelt. Die andere Hälfte der Wibbelt kam 1613 ebenfalls an die Aufsitzerfamilie.
Nach dem Gut nannte sich wie üblich die es bewirtschaftende Familie, seit 1609 und 1613 Eigentümerfamilie. Die letzte Nachricht vom Wibbelmannsgut datiert aus dem Jahre 1652. Vor 1660 gab man die Hausstätte Wibbelmann auf und die Familie saß auf der Hülskate. Das ehemalige Wibbelmanns-Feld kam etwa zur Hälfte an die Hülskate und zur anderen Hälfte an eine (neuangelegte) Strengmannskate.
11136 Derick Rühl.
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